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Grundschüler bei Heckenpflanzaktion
Eheleute Gerti und Martin Öttl stellen Grundstück zur Verfügung
Im Weiler Bach bei Thundorf fand eine größere Heckenpflanzaktion mit mehreren Ehrenamtlichen sowie 23 Grundschülern der 4. Klasse vom Schulhaus in Thundorf mit Lehrerin Magdalena Frank statt. Unter dem Titel „Biosphären-Hecken“ organisierte der Landschaftspflegeverband Biosphärenregion Berchtesgadener Land e.V (LPV) mit finanzieller Unterstützung der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion die Pflanzung, welche als traditionelles Kulturlandschaftselement den heimischen Flur ökologisch und ästhetisch bereichern soll. Die Eheleute Gerti und Martin Öttl (1. Bürgermeister der Gemeinde Ainring) stellten das Grundstück zur Verfügung damit durch die Neuschaffung und Wiedereinrichtung Lebensräume für Tiere und Pflanzen entsteht.
Seit zwei Jahren hat Bürgermeister Martin Öttl als Privatmann das Grundstück langfristig mit Kaufoption gepachtet. Er ließ für die Pflanzaktion einen Erdwall anlegen und nun war die Stunde gekommen, um den Plan in die Tat umzusetzen.
Melanie Tatzmann vom Führungs-Team der LBV-Kreisgruppe Berchtesgadener Land, sagte gegenüber der Heimatzeitung, dass es seit 2019 das Biosphärenheckenprojekt gebe und dieses zu 70 Prozent vom Freistaat Bayern, zu 20 Prozent über die Verwaltungsstelle der Biosphärenregion über ein Wildbienenprojekt gefördert werde und 10 Prozent muss der Landschaftspflegeverband die Kosten selbst tragen. Der LPV finanziert sich mitunter durch Spendengelder, Mitgliedsbeiträge und Geldern der öffentlichen Hand. Hias Fuchsreiter, Landwirt aus Anger ist seit Anfang dabei und kümmerte dabei um die Pflanzlochbohrungen, damit die Pflanzen einen richtig guten Start haben. „Wenn ein schönes Loch gegraben ist, erleichtert es die Arbeit, gerade für die Ehrenamtlichen, die hier hauptsächlich das Projekt aufgezogen haben“.
Wegen Corona konnte mit Ehrenamtlichen nicht gearbeitet werden und daher gab es eine tolle Zusammenarbeit mit Maschinenringen im Landkreis. Weiter führte Tatzmann aus: „Mit den Ehrenamtlichen und den Schülern ist es eine besondere Freude: Sie pflanzen für sich und die Allgemeinheit und das ist eine Bereicherung.“
Gehölz, das in der Region vorkommt wurde verwendet
Auf der Wiese wurde ein Streifen von 50 Meter Länge zur Verfügung gestellt. Die Pflanzung erfolgte vorne zehnreihig und endete hinten dreireihig. Bürgermeister Martin Öttl: „Es soll ein Naturraum für die Tiere geschaffen werden.“
Die Biosphärenregion unterstützt die Aktion finanziell und tatkräftig, so war auch Rangerin Katja Girschick mit einer Mitarbeiterin vor Ort und halfen beim Pflanzen mit.
Als die Viertklassler vom Schulhaus Thundorf, der Grundschule Ainring, eintrafen, waren bereits rund 150 Löcher vorbereitet. Mit Erde „spielen“ und gießen mit oder ohne Handschuhe, das war dem Nachwuchs egal. Voller Eifer legten sie Hand an, schleppten in Eimern und fuhren mit Schubkarren die Erde herbei und mit Hilfe von ehrenamtlichen Erwachsenen wurden 30 verschiedene Strauch- und Baumarten
Gesetzt. Darunter sind dornenreiche Sträucher, wie Weiß- oder Kreuzdorn. Diese wechseln sich nun mit standortangepassten Weiden und früchtetragenden Sträuchern wie der Haselnuss ab. Alle 20 Meter erheben sich Bäume zweiter Ordnung, wie zum Beispiel die selten gewordene Wildbirne oder der Wildapfel. Nette Blühaspekte streuen abschnittsweise verschiedene Wildrosenarten und Johannis- und Stachelbeere.
Es wurde ausschließlich autochthones Gehölz verwendet, also gebietsheimische Pflanzen, die natürlich in der Region vorkommen und an die die einheimische Tierwelt bestens angepasst sind.
Schließlich war Hias Fuchsreiter noch mit dem Erdlochbohrer unterwegs damit die Pfosten an den Bäumen eingesetzt werden konnten.
Nachdem die Schüler, als tüchtige Helfer voller Freude ihre Arbeit im Rahmen des HSU-Unterrichts vollbracht hatten, luden die Eheleute Öttl Jung und Alt zu einer Brotzeit ein.
Anschließend wurde die neu gepflanzte Hecke von Hias Fuchsreiter und Helfern vorübergehend mit einem Wildschutzzaun aus Maschendraht gut 110 Meter umrandet, damit den Pflanzen ein Anwachsen ohne Verbiss ermöglicht wird.
Nach etwa fünf Jahren muss der Zaun abgebaut werden, dann hat die Hecke eine angemessene Höhe erreicht. Die Einfriedung der Hecke ist Voraussetzung, dass Fördergelder fließen. Wildapfel oder Wildbirne seien durch Verbiss stark gefährdet und kommen ohne den Schutz nicht mehr hoch.
Der Landschaftspflegeverband kümmerte sich um die gesamte Abwicklung, war für die ordentliche Ausführung der Arbeiten verantwortlich und agierte als Ansprechpartner in allen Angelegenheiten. Die Aktion wird vom Freistaat Bayern aus Finanzmitteln der Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinie (LNPR) gefördert und durch das Wildbienenprojekt der Biosphärenregion finanziell unterstützt, so dass Pflanz- und Zaunmaterial unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden können.
„Durch den großen Zuspruch findet die Aktion auch nächstes Jahr statt, Jeder der eine Wildhecke haben möchte, kann sie auch bekommen, wenn alle Förderkriterien erfüllt sind“, freut sich Projektmitarbeiterin Melanie Tatzmann, die bei Interesse um Meldung beim Landschaftspflegeverband bittet.